Gymnastische Bodenarbeit
Franziska mit Dorin (FM) am Langzügel im Trab
Andrea Andrighetto mit Kjarni (Isländer)
Gross-Eselhengst Esquillo von Nora
Finde durch Bodenarbeit zu mehr Vertrauen und gegenseitigem Respekt
Egal ob Du ein noch rohes Jungpferd hast oder ein Reitpferd: Bodenarbeit verhilft uns Menschen immer zum besseren Verständnis wie der Vierbeiner so tickt. Die Einen mögen so ziemlich alles was am Boden stattfindet, Andere bevorzugen Freiheitsdressur um sich selber mehr einzubringen. Wieder Andere lieben die konzentrierte und ruhige Arbeit am Langzügel oder klassisch an der Hand. Viele laufen gerne in allen Gangarten flott vorwärts an der Doppel- oder einfachen -Longe. Fakt ist: nur mit Vertrauen und gegenseitigem Respekt werden die Momentaufnahmen so harmonisch wie hier abgebildet.
Bodenarbeit schult aber auch unser Auge für die Biomechanik des Vierbeiners. Weiter zeigt sie uns deutlich ob wir klar und verständlich Auftreten und hilft uns die eigenen (menschlichen) Schwächen in Stärken zu wandeln. Clever eingesetzte Hilfsmittel wie Stangen, Pylonen, Gymnastikmatten, Podest etc. fördern bei korrekter Anwendung gezielte Muskelgruppen. Ich liebe die vielseitige Welt der Bodenarbeit...
Nora mit Gross-Esel-Hengst Esquillo
Andrea Andrighetto mit Soley (Isländer) Arbeit an der Hand im versammelten Tölt
Langzügel nach Wiener-Art
Die Arbeit am langen Zügel nach Wiener-Art ist aus meiner Sicht eine der schönsten und elegantesten Formen, sein Pferd nicht nur gesund zu erhalten sondern es auch zu präsentieren.
Diese Form der Zusammenarbeit verlangt viel gegenseitiges Vertrauen und schult enorm Dein Auge und das Erfühlen von den Bewegungen des Pferdes an die Zügelhand. Durch Deine Position an der Hinterhand siehst und spürst du die Biegung/Stellung Deines Pferdes. Du nimmst Einfluss auf sein Genick, den Takt, das an die Hand treten oder Geraderichten. Spielerisch wird an den Seitengängen gefeilt bis zur Traversale.
Gangpferden kann die Arbeit am langen Zügel helfen generell lockerer zu werden. Sie lernen, ohne Reiter ihre Balance in den Seitengängen zu finden und ihre Hinterhand mehr tragend statt schiebend einzusetzen. Die Arbeit am langen Zügel eignet sich für alle Pferderassen und sämtliche Reitweisen. So bleiben Senioren körperlich fit und im Kopf gut beschäftigt, während die Junioren lernen ihre Beine zu sortieren und sich in Balance zu bewegen.
Franziska mit Dorin (FM) Trab in Versammlung
Katja mit Runar (Isländer) in der Traversale
Nadja mit Lisi (CH-Warmblut) im Schulterherein
Karin mit Mathilda (Friese)
Klassische Arbeit an der Hand
Manche Pferde sind mit der Langzügel-Arbeit überfordert oder neigen bei neuen Situationen zum Kicken. Eine gute Vorbereitung oder Ergänzung ist die klassische Arbeit an der Hand.
Korrekte Stellung/Nachgeben im Genick und aus der Hinterhand an den Zügel treten sind die ersten Schritte bei der Handarbeit. Nachgeben am inneren Zügel, Abkauen und Anlehnung suchen am äusseren Zügel werden spielerisch vermittelt während das Pferd gleichmässig im Schritt vorwärts gehen darf.
Auch hier wird Dein Auge für die korrekten Huf-Tritte und Bewegungen geschult. Beim Reiten entsteht so eine bessere Vorstellung von der Biomechanik Deines Pferdes während den Seitengängen. Besonders deutlich spürst Du bei der Handarbeit, ob das Pferd ehrlich an den äusseren Zügel tritt. Du lernst wie es sich anfühlt, wenn Dein Pferd über die äussere Schulter wegdrückt oder auf die innere Schulter fällt. Deutlich sichtbar und spürbar werden die Unterschiede zwischen Schenkelweichen und Seitengängen.
Anthea mit Sid im Schulterherein
Eine ruhige, konzentrierte Arbeit die sich für alle Pferderassen eignet. Persönlich nutze ich die Arbeit an der Hand gerne um den Gangpferden einen Weg zum versammelten Tölt über den Rücken gelaufen aufzuzeigen . Kein verwerfen im Genick, kein wegdrücken des Rückens, kein Losrennen. Ohne Druck oder ungewollt falsche Reiterhilfen lernen die Pferde aus einem Schulter-vor ruhig anzutölten.
Nora mit Eselhengst Esquillo im Schulterherein
Marianne mit Soley (Isländer) im Schulterherein
Elena mit Vindur (Isländer) im Uebertreten
Doppellonge nach Philippe Karl
Schwung und Versammlung schliessen einander nicht aus und lassen sich mit der Doppellonge sehr schön erarbeiten.
Die Verschnallung wie sie Philippe Karl oder das Cadre Noir bevorzugen gefällt auch mir schon seit langer Zeit ganz klar am besten. Der innere Zügel wird immer vom Longenführer zum Pferdekopf, durch den Trensen- oder Kappzaum-Ring nach hinten an den obersten Gurt-Ring geführt. So entsteht die Möglichkeit, sanft und sehr präzise mit dem inneren Zügel das (junge) Pferd zum korrekten Nachgeben und Biegen zu animieren.
Marilena mit Hertogi (Isländer) im versammelten Trab an der Doppellonge
An der Doppellonge (innere Leine verschnürt nach Philippe Karl) lernt die junge Isländer-Stute Kjarni die Anlehnung sowie die Biegung auf dem Zirkel
Im Trab macht sich Kjarni noch etwas fest, tritt aber bereits schön unter ihren Schwerpunkt
Nach nur wenigen Runden wird abgeschnaubt und bereits die Verbindung zum Zügel gesucht
Ich gehe bewusst nicht näher auf die wertvolle Arbeit mit der Doppellonge ein. Sehr gerne unterrichte ich Dich an einem meiner Kurse oder bei Dir privat in dieser Technik. Wenn Du ein gutes Buch über dieses Thema suchst empfehle ich Dir: von Philippe Karl "Hohe Schule mit der Doppellonge".
